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Warum Heilerde in Ihrer Hausapotheke einen Platz haben sollte

Aktualisiert: 25. Sept. 2022


Die Heilerde ist ein altbewährtes Naturheilmittel und sollte unbedingt mit in Ihre Hausapotheke!

Von Jana Lütcke.


Warum?

Die Anwendungsgebiete sind vielfältig – äußerlich und innerlich – und es kommt auf die Art der Heilerde an. Sie kann bei kosmetischen oder therapeutischen Behandlungen eingesetzt werden.

Schon im Altertum und im Mittelalter gehörte sie zu den gängigen natürlichen Anwendungen. Im 20. Jahrhundert wurde die Heilerde vorwiegend von den Vertretern der neueren Naturheilkunde wie Sebastian Kneipp, dem „Lehmpfarrer“ Emanuel Felke und Adolf Just, dem Vater der Luvos-Heilerde (https://www.luvos.de/Anwendungsgebiete), „ausgegraben“.

Dieses Naturheilmittel unterstützt die Behandlung von Haut-, Muskel- und Gelenkbeschwerden, Verletzungen sowie Entzündungen und lindert z. T. Schmerzen sowie Verbrennungen. Sie wird auch gerne als Schönheitsmaske oder Haarkur benutzt. Tatsächlich ist sie ein Klassiker als Heilmittel bei Hautproblemen (z. B. Akne oder fettige Haut) und Magen-Darm-Beschwerden.

Kurzum, die Liste der Anwendungsgebiete ist sehr umfangreich und deshalb verdient diese »Heilende Erde« ihre besondere Aufmerksamkeit.


Es gibt verschiedene Arten von Heil- oder Tonerde bedingt durch den unterschiedlichen Anteil an enthaltenen Mineralstoffen. Die gängigsten sind die Weiße und die Grüne.


(Bild verschiedener Heilerde)

Schauen wir genauer auf die Wirkung einiger Anwendungen, die Ihr Interesse wecken könnten.

Allgemein ist die Heil-/Tonerde reich an Mineralien, Kieselsäure und Spurenelementen. Dank ihrer absorbierenden Eigenschaften eignet sie sich hervorragend, um Giftstoffe in unserem Organismus zu binden und zu entziehen. Sie wird als Umschlag oder Pflaster aufgetragen. Ebenso werden bei der Einnahme, also bei innerer Anwendung, Abfallstoffe und giftige Substanzen gebunden und hat somit eine positive Wirkung auf Durchfall und Darmentzündung.

Die Tonerde ist also ein sehr wirksames Mittel gegen Gifte. Sie entzieht der Nahrung im Magen die meisten Chemikalien und Giftstoffe. Deswegen sollte sie nicht zeitnah mit Medikamenten eingenommen werden, sondern mit wenigstens zwei Stunden Abstand. Dies gilt auch, wenn Sie Homöopathie oder Heilpflanzen einnehmen.


Die weiße Tonerde

Die weiße, feinkörnige Tonerde (Kaolin oder Kaolinit) ist der Inbegriff von Sanftheit. Aufgrund ihrer geringen Mineralisierung ist sie weniger saugfähig als die grüne Tonerde. Mit ihrem Silizium Gehalt als exzellentes Anti-Falten-Mittel ist sie die ideale Wahl als Maske für trockene und reife Haut. Sie beruhigt auch Irritationen und Wunden auf der Haut. Die „Weiße“ ist für folgende Eigenschaften bekannt: absorbierend, reinigend und klärend für die Haut, mattierend, heilend und reparierend. Sie transportiert Wirkstoffe und Wasser, macht die Haut schön weich und geschmeidig. Als Haarpflege ist sie insbesondere bei fettigem Haar wirkungsvoll.


Die grüne Tonerde

Die grüne Montmorillonit-Tonerde hingegen ist eine sehr reine, magnesiumreiche Tonerde, die 50–60 % Kieselsäure enthält. Sie wird häufig wegen ihrer besonders absorbierenden Eigenschaft verwendet. Sie wird mit Wasser verdünnt als Maske oder Umschlag verwendet.

Die „Grüne“ hat entzündungshemmende, schmerzstillende und remineralisierende Eigenschaften auf Gelenke, Muskeln und Knochen. Äußerlich wird sie als Umschlag angewendet, um alle Arten von Beschwerden und Entzündungen zu lindern. Sie beschleunigt die Wundheilung und bekämpft Krankheitserreger. Ihre beruhigende Wirkung reduziert z. B. bei Sehnenscheidenentzündung die Wärme, Schwellung und Rötung.

Innerlich wirkt sie wie die Aktivkohle, um Blähungen, Sodbrennen und Reizdarm zu beruhigen. Sie ist ein wirksames Heilmittel, um Giftstoffe und Abfallstoffe im Verdauungstrakt zu binden. Zwei Kuren pro Jahr, im Frühjahr und im Herbst, helfen dabei, den Organismus zu reinigen.


Nützliche Hinweise:

Die Heilerde verliert ihre Wirkung, sobald sie auf der Haut trocknet. Die Haut darf auf keinen Fall spannen.

Wenn Sie die Tonerde mit Wasser mischen, sollten Sie keine Utensilien aus Eisen, oxidierbarem Metall oder Kunststoff verwenden, sondern aus Holz. Kommt sie damit in Berührung, verliert die Tonerde ihre entgiftenden Eigenschaften.

Soll die Heilerde eingenommen werden, ist bspw. bei Bluthochdruck Rücksprache mit dem Arzt und eine Abstimmung mit dem Therapeuten zu halten.

Auf die zeitliche Versetzung bei Medikamenteneinnahme achten.


Noch ein Tipp:

Heil-/Tonerde verfällt nicht. Sie kann höchstens ihre absorbierende und therapeutische Kraft verlieren, wenn sie zu lange an einem trockenen Ort ohne Luft und Licht gelagert wurde. In diesem Fall kann man den pulverartigen Ton in einen Natur-/Holzbehälter geben und ihn windgeschützt mehrere Tage der Sonne aussetzen, wie zum „Aufladen“.


Melden Sie sich gerne bei uns und berichten Sie, wie Ihre Erfahrungen mit der Heilerde sind. Möchten Sie Näheres wissen zu einer konkreten Behandlung, stehen wir für Fragen zur Verfügung.


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